(oev) Zu einer Gedenkveranstaltung lud am Freitagmorgen das Dammer Gymnasium ein. Die drei weiterführenden Schulen in Damme erinnern im jeden Jahr an die Novemberpogrome des Jahres 1938 als es im Dritten Reich zu zahlreichen Gewaltmaßnahmen gegenüber Juden kam. Neuntklässler des Wahlpflichtunterrichts Geschichte unter der Leitung von Ronny Kamrath informierten bei der Gedenkveranstaltung über die Ereignisse im November 1938.
„Wir alle tragen Verantwortung, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keine Chance bei uns haben“, erklärte Schulleiter Ludger Kässens. Das Gedenken an die Gräueltaten des NS-Regimes sei wichtig, da die „Fehler der Vergangenheit nicht noch einmal begangen werden dürfen“. Zugleich machte er auf die unzähligen Flüchtlingsschicksale auf der Welt aufmerksam. „Wir müssen die Zukunft des Planeten menschlicher gestalten“, so der Appell des Schulleiters.
Ähnlich klang dies bei Sigrid Litzenburger, die für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu den Schülern in der Aula des Gymnasiums sprach. „Lassen wir es nicht zu, dass Teile der Gesellschaft ausgegrenzt und zu Sündenböcken gemacht werden und das eine solche menschenverachtende Ideologie wieder Oberhand gewinnt“, so Litzenburger. Die ehemalige Lehrerin am Gymnasium mache es zudem Sorgen, dass antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft zunehmen. Dies belege auch das schreckliche Attentat in Halle. „In Teilen der Gesellschaft scheint es keine genügende Auseinandersetzung mit der NS-Ideologie gegeben zu haben.“