Fred, Regen und die Gummistiefel

5. Juli 2021Allgemein, MINT, Ökologisch handeln

„Nehmt Gummistiefel mit,“ habe ich gesagt. „Kann sein, dass das hohe Gras nass ist.“ Dass letztlich auf unserer ökologischen Exkursion an den Alfsee noch viel mehr nass werden sollte, war vorher auch noch nicht so ganz absehbar.

Als letzter der drei Biologie-Leistungskurse des Jahrgangs 12 versammelten sich am Morgen des 1. Juli die 15 Schülerinnen und Schüler des Kurses BI 13 pünktlich um 8 Uhr an der Biologischen Station Haseniederung am Alfsee. Hatte der Wetterbericht in den Tagen zuvor mit seinen pessimistischen Regenmeldungen zielgenau danebengelegen, so traf er damit an diesem Vormittag wider aller Erwartungen und Hoffnungen ins Schwarze. „Das kann ja heiter werden – 15 nasse, unmotivierte und frierende Zwölftklässler dreieinhalb Stunden durch die Pampa jagen“, hatte ich mir auf der Hinfahrt ausgemalt, als ich den Scheibenwischer gerade eine Stufe höher gestellt hatte.

Umso mehr freute ich mich, dass dieses Mal ich mit meiner Vorahnung zielgenau danebengelegen und meinen Kurs ziemlich unterschätzt (sorry!) hatte: Niemand war unmotiviert (und falls doch, wurde es sehr geschickt verborgen), gefroren wurde – zumindest zuerst – auch nicht. Und obwohl ich auch mit dem hohen Gras unrecht hatte (das war kurz zuvor gemäht worden), kamen schnell die Gummistiefel zum Einsatz: Um die Gewässertiefe der Ueffelner Aue (ein kleiner Bach an der Biologischen Station) abzuschätzen und den Bewuchs zu untersuchen, wateten die Kursteilnehmer über glitschige Steine balancierend ins Wasser.

Dieses war aber doch etwas tiefer als zuerst vermutet und schwupps: schon waren einige Paar Gummistiefel geflutet. Die Laune ließ sich davon aber niemand verderben – im Gegenteil: Mit viel Spaß und Teamwork war die ganze Gruppe im Einsatz, zum Teil nach kurzer Zeit sogar barfuß und ohne Hose. Der Einsatz hat sich gelohnt: Unzählige interessante Tiere – von Kaulquappen über Schnecken bis hin zu Wasserasseln – tummelten sich bald in den mitgebrachten Beobachtungsschalen.

Das Highlight im Fangeimer war sicherlich ein Grasfrosch, der nach eingehender Betrachtung gar nicht mehr „iiiiiih wie eklig“ und „bäh“ war, sondern sogar auf einigen Handflächen sitzend bewundert und schließlich auf den Namen Fred getauft wurde. Der Wunsch, Fred als Kursmaskottchen mit nach Damme zu nehmen, konnte dann aber nicht erfüllt werden, da Fred sich eindeutig für den Verbleib an der Ueffelner Aue entschied. Man munkelt, er sei enttäuscht gewesen, dass er statt eines echten Kusses nur einen Luftkuss erhielt.

Viel zu schnell war dann aber der aktive Teil im Gelände vorbei und es ging zurück zur Station, wo mithilfe von Binokularen und Bestimmungsbüchern die eingesammelten Wasserbewohner bestimmt wurden. Durch chemische Analysen gelang auch die Beurteilung der Gewässergüte: Das Wasser der Ueffelner Aue ist insgesamt ganz ok, sodass nicht mit Pusteln und Ausschlägen durch das Wassertreten zu rechnen ist. Gott sei Dank! 😉

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