Interview mit Greta Blömer
Greta Blömer, Schülerin des 11. Jahrgangs, hat das Schuljahr 20/21 in Maine (USA) verbracht. Nach ihrer Rückkehr im Juni 2021 habe ich ihr ein paar Fragen gestellt.
Greta erzählte mir sehr gerne von ihrer Zeit in Maine. Immer wieder kamen neue Themen auf. Sie erzählte mir viel von der Schule, auf die sie gegangen war. Ein Internat, das sehr international ausgerichtet ist. Die dortigen Schüler kommen aus der ganzen Welt.
Im Laufe unseres Gesprächs hatte ich den Eindruck, dass ihr das Schulsystem dort besser gefällt als unseres hier in Deutschland. Nicht nur technisch sei das Internat besser ausgestattet, die Klassen seien auch kleiner gewesen. Die eigenen Interessen würden mehr gefördert werden. So gebe es keinen vorgegebenen Stundenplan mit festgelegter Stundenverteilung pro Fach, wie hier am Gymnasium, sondern man könne sich die Fächer aussuchen, die einen am meisten interessierten. Um den Abschluss zu erlangen, müsse man zwar am Ende doch jedes Fach einmal gehabt haben, aber das könne man sich so einteilen, wie man möchte. So sei ein individuelleres Lernen möglich.
Für Greta kam ein Internat mehr in Frage als eine Gastfamilie, weil man sich auf einem Internat selbst aussuchen könne, mit wem man befreundet sein wolle. So habe sie sich mit ihren Freunden super verstanden.
Die Corona-Situation sei dort viel entspannter gewesen und auch besser organisiert. Der ganze Dorm (Schülerwohnheim) sei bereits im Frühjahr durchgeimpft gewesen. Sobald zwei positive Coronafälle an dem Internat gewesen wären, hätte das Internat sofort dicht gemacht. Das sei aber nie vorgekommen, was vielleicht an den Maßnahmen liege. So erzählte Greta, sie mussten Maske tragen, hatten regelmäßig Temperaturchecks und Plexiglasschutz an den Tischen zum Sitznachbarn.
Die Betreuung durch die Lehrer sei auch intensiver gewesen. Man habe immer Rückmeldung zu seinen Aufgaben bekommen und dabei auf eine gut funktionierende digitale Lernplattform zurückgreifen können. Greta habe sich zu Beginn selbst keine richtigen Ziele für das Auslandsjahr gesetzt. Sie wollte nur die Kultur erleben und sich auf das Abitur vorbereiten. Nebenbei habe sie nun Freunde von überall aus der Welt durch die internationale Ausrichtung des Internats. Die Freizeit sei auch gut gestaltet werden. So seien zum Beispiel das Lehrerengagement sowie Angebote sehr gut gewesen, fast jedes Wochenende habe es Aktionen gegeben. Im Herbst sei zwar aufgrund von Corona die Herbstsaison im Sportbereich ausgefallen, im Frühjahr ginge es dann aber wieder los mit Cross. Gretas Sportart Ballett wurde auf dem Internat auch durch guten Unterricht gefördert.
Die politische Meinung werde in den USA sehr deutlich gezeigt Republikaner seien im Herbst 2020 sogar mit Trump-Flaggen an den Autos herumgefahren. Nach Gretas Meinung spalte die politischen Differenzen und Lager jedoch die Gesellschaft. Kaum ein Trump-Supporter sei mit einem Biden-Supporter befreundet.
Ein ganz besonders Jahr eben, voller verschiedener Eindrücke und Erfahrungen, sodass der Gesprächsstoff (fast) nicht ausgeht.