Schüler des Gymnasiums Damme erstellen „Klingenden Adventskalender“ und basteln Hunderte Weihnachtskarten
Zunächst waren die Aktionen nur für die Alten- und Pflegeheime sowie Seniorenhausgemeinschaften von Reisener Pflege gedacht. Inzwischen profitieren auch andere Einrichtungen von der Kreativität der Heranwachsenden.
Podcastdreh statt Brennball, Karten basteln statt Konditionsläufe: Schüler des Gymnasiums Damme haben zwei Aktionen für die Alten- und Pflegeheime sowie Seniorenhausgemeinschaften von Reisener Pflege in Steinfeld und Holdorf gestartet. Weil der Sportunterricht aufgrund der Corona-Pandemie momentan untersagt ist, erstellten die Klassen 6d und 10b einen „Klingenden Adventskalender“ und bastelten Weihnachtskarten.
Lehrerin Kirsten Wessel hatte die Aktionen initiiert. Sie erzählt, dass sie nach dem Unterrichtsausfall nach Alternativen gesucht habe, um die Sozialkompetenzen der Heranwachsenden zu fördern. Weil ihr Vater einst oft in Altenheimen musizierte, sei sie auf die Idee gekommen, gemeinsam mit den Gymnasiasten eine Mut machende und Hoffnung schenkende Aktion für die älteren Bewohnerinnen und Bewohner anzuschieben.
In 24 Audiobeiträgen rezitieren die Schüler weihnachtliche Gedichte und Texte oder singen und spielen Weihnachtslieder, die sie selbst ausgesucht hatten. „Auch plattdeutsche Beiträge sind dabei“, sagt Wessels, „Das hat Spaß gemacht“, sagt beispielsweise der Sechstklässler Fritz Steffens. Die Klassenkameraden Emilia Bodnar und Laurenz Schlarmann stimmen ihm zu.
Über nachbarschaftliche Verbindungen knüpfte sie rasch Kontakt zu Guido Reisener. Der Geschäftsführer von Reisener Pflege war sofort begeistert. „Bereits während des ersten Höhepunkts haben unser Personal und unsere Bewohner viel Empathie aus der Bevölkerung erfahren. Das setzt sich jetzt nahtlos fort“, sagt er.
Da Wessels die Beiträge in einer Cloud bereitstellte, profitieren nun auch weitere Eirichtungen im Landkreis Vechta von der Aktion. „Wir sind gut vernetzt. Also habe ich den Link mit den Dateien mit Zustimmung von Wessels an alle weitergeleitet“, berichtet Reisener.
Die Resonanz war laut Wessels positiv. „Wir haben schon sehr viele Rückmeldungen erhalten.“ Ein Altenheim habe angekündigt, eine eigene Botschaft als Danksagung erstellen zu wollen, sagt die Lehrerin.
Für Reisener ist besonders der digitale Ansatz interessant. „Wir können die Beiträge beispielsweise auch zu den bettlägerigen Bewohnern bringen.“ Obwohl das Medium für viele ungewohnt sei, reagierten die Senioren positiv auf die die Geschichten, Gedichte und Lieder. „Wir können die Beiträge kontinuierlich nutzen und den Alltag unserer Bewohner so ein Stück weit aufhellen“, sagt Reisener. Die Aktion stärke den Zusammenhalt.
Die selbstgebastelten Weihnachtskarten kommen ebenfalls gut an. „Wir haben schon etwa 500 produziert“, sagt Wessels. Auch einige Kollegen hätten sich mit ihren Klassen zur Teilnahme entschlossen. „Die Schüler waren sehr motiviert. Einige haben auch zu Hause gebastelt oder ganze Adventskalender erstellt.“ Die Dammer Gymnasiasten wollen weiter produzieren und möglichste viele Alten- und Pflegeheime mit ihren weihnachtlichen Botschaften erreichen.
(Oldenburgische Volkszeitung, 05.12.2020)