Das Dammer Ensemble tritt bei Abi-Entlassungen und Stadtfesten auf oder nimmt an Bandcontests teil
Für Fiona Rosemeyer gibt es drei gute Gründe, im Offenen Orchester Damme mitzuwirken: Das Musizieren mache mega Spaß, die Liederauswahl mit Medleys und Filmmusiken sei klasse und die Menschen, mit denen sie spielen darf, seien einfach toll. Einer von ihnen ist Mathis Bavendiek. Er sagt: „Ich wollte anspruchsvollere Stücke spielen.“ Also beispielsweise Medleys. Diese seien von den Übergängen in der Regel recht herausfordernd. Darüber hinaus wollte er längere und umfassendere Stücke spielen.
„Die Stimmung bei uns ist immer sehr locker“, sagt der 17-Jährige weiter und Fiona Rosemeyer erzählt von ihrer Erfahrung, als sie erstmals ins Orchester hineinschnupperte: „Es herrschte eine tolle Atmosphäre und alle waren sehr hilfsbereit.“ Auch Henny Lamping hebt die Gruppendynamik hervor. Und so treffen sich Orchestermitglieder auch im privaten Rahmen über die Proben hinaus. Zwischen der 8. und 10. Klasse gilt eine Teilnahme am Orchester auch als Wahlpflichtunterricht. Diese Möglichkeit hatte beispielsweise Mathis Bavendiek genutzt. Jetzt ist der Steinfelder in der 11. Klasse und spielt weiterhin im Offenen Orchester.
Entstanden ist das Ganze zu Beginn des Schuljahres 2019/20, vor allem auf die Initiative von Volker Emse. Er setzte sich für die Idee ein und machte den Weg frei, sodass mit Unterstützung der Stadt Damme und in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule (KMS) Vechta das Offene Orchester Damme gegründet werden konnte, so der heutige Leiter Andreas Schniederalbers. Die Idee habe damals schon länger im Kollegium geschwelt und dann habe auch der Zeitpunkt gepasst. Durch die 2008 gestarteten Bläserklassen habe es genug Interessenten gegeben. Er selbst sei ein halbes Jahr nach der Gründung als Pianist hinzugestoßen und habe später das Dirigat übernommen.
Einmal im Jahr unternehmen sie eine Fahrt zur Musikakademie Bad Fredeburg und zwar gemeinsam mit den „BlechBirds“. Dort stehen ihnen gute Probenräume zur Verfügung, in denen dann fleißig geübt wird, berichtet Fiona Rosemeyer. Nebenbei schweißten gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Schwimmbadbesuche oder eine Stadtrallye die Teilnehmer zusammen, so Mathis Bavendiek.
In der Regel habe das Offene Orchester etwa eine Handvoll Auftritte pro Jahr. „Abi-Entlassungen sind immer toll“, sagt Fiona Rosemeyer und fährt fort: „Wir spielen insgeheim auch ein wenig für uns und unsere Mitglieder, die ihr Abitur gemacht haben.“
Daneben gab es jetzt einen spannenden Auftritt in Vechta. Die Dammer nahmen an „RoRhythm 25“ teil. Mathis Bavendiek fand es gut zu sehen, was andere Bands zu leisten imstande sind und genoss die Atmosphäre in der Europahalle des Gymnasium Antonianum Vechta (GAV). Henny Lamping beobachtete mit Begeisterung die dargebotene musikalische Vielfalt und nutzte die Möglichkeit sich mit anderen Musikerinnen und Musikern auszutauschen. „Wir waren die Sieger der Herzen“, meint Fiona Rosemeyer rückblickend. Dieses Feedback habe sie bekommen.
Mathis Bavendiek haben die Stücke mit Sängerinnen gut gefallen. Neben „Fungafop Blue“ vom GAV waren dies die Contest-Gewinner aus Bersenbrück. Sie probieren gerne auch einmal etwas aus beim Offenen Orchester Damme. Dazu gehört es auch eigene Arrangements zu schreiben. Damit beschäftigt sich aktuell Maximilian Arnold. Der Saxophonist arbeitet an einem Medley mit Liedern des Künstlers „Tyler, The Creator“. Beim Contest hatten sie mit einem flotten Abba-Medley eröffnet und dann das von Lukas Grefenkamp arrangierte „Dreaming“ von den Smallpools gespielt. Von dem gewonnenen Preisgeld wollen sie demnächst einen Grillabend veranstalten.
Aktuell besteht das Offene Orchester aus 19 Mitgliedern und dem Dirigenten Andreas Schniederalbers. Einen besonderen Gastmusiker haben sie gerade in ihren Reihen: Gustavo Garrido kam auf Empfehlung seiner Gastmutter zum Orchester. Er spielt dort aktuell den Bass und meint, es mache Spaß und sei musikalisch herausfordernd. Generell würde sich das Orchester mehr Mitspieler wünschen. Wie der Name es schon verrät, kann jeder der Lust hat und etwas Erfahrung mitbringt – laut Homepage des Gymnasiums Damme sind dies 4 Jahre Instrumental- und Orchestererfahrung – in Damme dabei sein.
Zu den Standardinstrumenten des Orchesters gehören Querflöte, Klarinette, Alt- und Tenorsaxophon, Trompete, Horn, Posaune, Euphonium, Tuba, Schlagzeug, Percussion, E-Gitarre, E-Bass sowie E-Piano. Geprobt wird freitags ab 13.50 Uhr. Für den Orchesterleiter ein Zeichen für das Commitment und die Begeisterung, die seine Musiker in das Orchester stecken, denn freitags in der siebten Stunde zu proben ist keine Selbstverständlichkeit. Fiona, Henny und Mathis sind sich aber einig. Es seien alles engagierte und motivierte Musiker, die dank der Probe mit einem strahlenden Gesicht ins Wochenende gehen.
Christoph Heinzel (Oldenburgische Volkszeitung, 12.05.2025)