Amelie Schubert hat 2024 ihr Abitur am Dammer Gymnasium gemacht. Dass sie nach ihrem Schulabschluss reisen möchte, war keine spontane Entscheidung für die Dammerin. „Mir war schon länger klar, dass ich eine Reise machen möchte. Ich denke, es ist wichtig, sich eine solche Pause zu nehmen“, sagt die19-Jährige.
Nach ihrem Abitur informierte sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und entschied sich für eine zweimonatige Reise nach Finnland und eine darauffolgende einmonatige Reise nach Norwegen. In Finnland half Amelie in einem Second-Hand-Geschäft und wohnte mit anderen freiwilligen Arbeitern in einem Haus in der Nähe. In Norwegen arbeitete sie auf einer Husky-Farm. „Als ich diese Farm sah“, erklärt sie, „war ich direkt begeistert.“ Norwegen war schon immer eines ihrer favorisierten Reiseziele und die Polarlichter einmal „live“ zu sehen, war für Amelie einer der schönsten Momente ihrer Reise.
Für sie war schon immer klar, dass sie diese Reise ohne Begleitung unternehmen möchte, denn ihr Ziel war es, sich selbst besser kennenzulernen und selbständiger zu werden. „Könnte ich Menschen vor ihrer Reise einen Rat geben, dann wäre es der, offen für jede Begegnung zu sein, denn man lernt so viele neue tolle Persönlichkeiten kennen und sollte sich dem nicht verschließen.“
Amelie erzählt auch davon, wie hilfsbereit die Menschen aus den verschiedenen Ländern waren, denen sie begegnet ist. Hinsichtlich der Sprache konnten sich alle gut auf Englisch verständigen. So hatte die 19-Jährige die Möglichkeit, nicht nur die norwegische und finnische Kultur kennenzulernen, sondern bekam zusätzlich Einblicke in viele andere Kulturen. Das Interesse der Menschen aus den anderen Nationen, einen Einblick in die deutsche Kultur zu bekommen, war ebenfalls groß. Auch heute noch, ein halbes Jahr nach ihrer Reise, hält Amelie den Kontakt zu den Menschen, die sie dort kennengelernt hat.
In den drei Monaten ihrer Reise wurde Amelie von ihrer Familie und von ihrem Freund besucht. „Dadurch hatte ich immer etwas, worauf ich mich freuen konnte und auch durch viele Telefonate war es leichter, die drei Monate von ihnen getrennt zu sein“, berichtet sie. Trotz der Zeit ohne ihre Familie würde Amelie eine Auszeit nach dem Schulabschluss weiterempfehlen, da viele noch keinen genauen Plan von ihrer Zukunft hätten und sich so noch einmal anders kennenlernen können.
Im Moment macht Amelie ein Jahrespraktikum bei der Tanzwerkstatt in Damme, in der sie selbst schon seit ihrer Kindheit Tanzunterricht nimmt. Im Mai steht die Aufnahmeprüfung zu einer Ausbildung als Tanzpädagogin in Hamburg an. „Hinsichtlich der Zukunft könnte ich mir so eine Reise auf jeden Fall noch einmal vorstellen, da es hilft, dem Trubel des Alltags zu entfliehen“, schwärmt Amelie. Vielleicht wird es für sie vor dem endgültigen Start ins Berufsleben noch einmal in die weite Welt gehen, ein paar Traumziele stehen definitiv noch auf ihrer Liste.
Ella U. (WPU Journalismus, Jg. 8)