Tag 1
Servus, Grüß Gott! Die Engländer, die Physiker und der Hochleistungskurs Sport11 haben das Allgäu unsicher gemacht. Das Trainingslager mit unseren Coaches Maike Havermann, Stefan Wotte und dem Alpen-Spezialisten Jörn Eilers begann am 13. September. Pünktlich um 7:30 Uhr standen alle vor dem Bus, sogar Malte Middendorf war abfahrbereit. Unser Busfahrer Sergej war ein richtiger Ehrenmann, denn er hat uns jeden Wunsch von den Lippen abgelesen! Das Deutschbuch hatten natürlich alle dabei, damit auf der Fahrt fleißig gelesen werden konnte, allerdings hatte nur Judith die nötige Disziplin, das Buch mal rauszuholen. Von den ganzen Buchstaben wurde Antonia sehr übel, da half nur das Alltagsdoping ,,Vomex“. Die nächsten Tage hat uns das Wundermittel auch des Öfteren vor Übelkeit bewahrt.
Die Pausen wurden von allen ausgiebig genutzt, besonders von Jan-Luca an den Automaten, aber Achtung: Glücksspiel kann süchtig machen! Auch ein Foto mit Hans-Joachim Watzke konnten Mathis, Leonard und René abstauben. Die lange Fahrt überstanden, kamen wir nach knackigen 10h im Bootcamp „Jufa“ in Kempten an. Noch vor dem Aussteigen geschah direkt das erste Malheur, Sergej schliff auf dem viel zu kleinen Parkplatz ein Familienauto – Ärgerlich! Die Lage konnte jedoch entschärft werden und wir machten uns mit einer Sprinteinlage auf dem Weg zum Abendessen – Kraft tanken, für das straffe Programm. Der Großteil der Mannschaft, bis auf die auf Ersatzbank, machten sich danach auf den Weg in die Kemptener City.
Tag 2
Um 6 Uhr holten uns die lauten Trillerpfeifen aus dem Bett, denn schon früh ging es los mit dem Programm. Direkt am frühen Morgen gab es das erste Krisengespräch, denn der Herbergsvater plante bereits nach der ersten (nur seiner Meinung nach zu lauten) Nacht unseren Rauswurf. Wir flohen also in den Bus, die Mannschaft wurde geteilt und wir sammelten unsere ersten militärischen Erfahrungen bei den Bergindianern. Tiere wurden erlegt und wir gingen an unsere Grenzen. Mit vollem Körpereinsatz wurden die Arme blutig und blau aber ein echter Indianer kennt bekanntlich keinen Schmerz. Mittags wurden die Gruppen gewechselt und es ging mit der nötigen Ausrüstung zum Klettern in die Berge. Schon nach den ersten Höhenmetern waren alle am Keuchen und die pralle Sonne machte uns zu schaffen. Trotzdem sind alle über ihren Schatten gesprungen und Antonia sogar gegen die Felswand. Das Balancieren über die Schlucht haben sich alle getraut, ausgenommen zwei starke Jungs 😊.
Völlig erschöpft freuten sich alle auf das Abendessen, Sergej wollte unsere Nerven aber nochmal strapazieren und ließ uns mit dem Bus einmal über den Abgrund schauen. Als wäre das nicht schon genug Aufregung gewesen, kam Mika nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit mit einem blauen Auge und einer gebrochenen Nase zurück ins Hotel.
Tag 3
Hallöle, Tag 3 hat begonnen und erneut ging es früh aus den Federn. Die Übermotivierten genossen noch eine kleine Yoga-Einheit um Viertel nach Sieben bei Coach Havermann, während der Rest der Mannschaft die Augen noch nicht aufbekommen hat. Nach dem Frühstück ging es los nach Neuschwanstein, wo neben den typischen Touri-Fotos auch Heino 2.0 gesichtet wurde. In Füssen gab es dann die Stärkung für das anschließende Drachenbootrennen. Bei der Einweisung wurde das Sportwissen von Coach Eilers geprüft: Durchgefallen!!! Laut Uwe liegt der Körperschwerpunkt nämlich NICHT in der Nähe des Bauchnabels… Den Tränen nah machten sich Coach Eilers und die Mannschaften auf den Weg ins Wasser. Teamfähigkeit und Rhythmisierungsfähigkeit waren hier besonders wichtig, um nicht wie das Boot von Coach Havermann in die Uferböschung zu fahren. Aber auch die Gleichgewichtsfähigkeit sollte nicht außer Acht gelassen werden, da man sonst schneller im Wasser liegt als man denkt… Herr Wotte hat die physikalischen Vorgänge nicht ganz verstanden, somit war klar, dass das Team ohne Coach den Sieg nach Hause holte. Am Abend wurde die Reifenrutsche im Schwimmbad nebenan verstopft. Die Ursache dafür ist bis heute unbekannt 😉. Bei den abendlichen Gemeinschaftsspielen waren dann auch die letzten Gehirnzellen futsch, sodass es zu neuen Erkenntnissen kam. Bambus ist laut Malte eine exotische Frucht und Griechen wurden von Isabel als Griechenländer bezeichnet.
Tag 4
Das Bootcamp-Programm neigte sich langsam dem Ende. Canyoning [ken·ye·ning] stand auf dem Plan. Runter mit den Klamotten und rein in die beengenden Neoprenanzüge. Gezittert haben wir aber nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Muffensausen. Das Abseilen aus 40 Metern Höhe, das Springen aus der Felswand und das Rutschen ins kalte Wasser haben wir dennoch alle überlebt, ohne uns einen Fuß zu brechen (Liebe Grüße an Frau Hübner!). – trotzdem war es großartig!! Die nächsten Turmspringer für Olympia wurden auch schon gesichtet, da Leonie und Zoё mit ihren Saltos überzeugen konnten. An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön an die „Canyonauten“, die uns mit zahlreichen Doppelkinn-Bildern beglückten. Zum Höhepunkt der Kursfahrt ging es zu der 113m hohen Skyline-Brücke 😉. Dort wurden Käsespätzle und Schnitzel verputzt und die wackelige Brücke bewältigt.
Wieder in der Unterkunft angekommen, machte sich die ganze Mannschaft frisch, um in der Sportsbar in Kempten einen gemeinschaftlichen Abend zu genießen. Um 23:00 Uhr hatte das Nachtleben in Kempten schon nicht mehr so viel zu bieten, außer die Shishabar, die war Mashalla. Das ein oder andere Getränk hat den ein oder anderen ziemlich umgehauen. Körbe wurden gesammelt (Malte) und hitzige Diskussionen geführt, obwohl die Argumentationsfähigkeit stetig nachließ. Unsere Coaches hatten natürlich alles im Blick und warteten sogar auf unsere Rückkehr mit den Schlüsseln vor dem Bootcamp.
Tag 5
„AAABFAAAHHRT!!“
Jede Zelle unseres Körpers ist f-f-f-fresh! Nur die von Marie nicht, die hatte Muskelkater… Alle waren kaputt und nach fünf Minuten Fahrt, war es sehr still im Bus. Nach ein paar Stunden machten wir die erste Pause und parkten bei einer Tankstelle. Dann machte sich die ganze Mannschaft auf den Weg zu McDonalds. Dabei durchquerten wir alle zu Fuß den Drive-In von Burger King. Coach Wotte wollte zum Ende der Fahrt sein Können unter Beweis stellen und setzte zu einem Sprint Richtung Bestellautomaten an. Wieder satt und zufrieden im Bus wurden die Lieblingslieder der Coaches auf volle Lautstärke angemacht. Alle waren wach und verstört von den „guten“ Musikgeschmäckern. Kurz vor Schluss erwachte dann auch Antonia von den Toten und fragte, ob wir denn schon im Landkreis Niedersachsen seien?! („Bist du eigentlich blind auf beiden Augen oder einfach nur blöd?“). Am Gymnasium Damme angekommen, fielen alle Kinder ihren Eltern in die Arme, den Lehren und Sergej wurde auf Wiederschauen gesagt – und das machen wir jetzt auch: Tschau Kakao! XD
Bericht von: Judith, Antonia, Isabel und Anna