Gymnasiasten erleben einen großen Ansturm in ihrer Schule / Auch Artistikka beteiligt sich am Programm
Welch ein Ergebnis: Als abgerechnet war, stand fest, der Bolivien-Basar des Dammer Gymnasiums am Donnerstag hat einen Erlös von 16.806 Euro gebracht. Diese Zahl meldete Birgit Trimpe-Olberding, die Leiterin der aus 20 Schülerinnen und Schülern bestehenden Bolivien- Arbeitsgemeinschaft der Schule und federführend in der Organisation der Veranstaltung tätig.
Der große finanzielle Erfolg – zum Vergleich, 2019 und 2020 standen jeweils rund 12.000 Euro unter dem Strich – verwundert nicht. In der Schule herrschte ein Gewusel wie in einem Ameisenhaufen: Nach 2 Jahren Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie erwies sich der Bolivien-Basar als wahrer Publikumsmagnet. Birgit Trimpe-Olberding meldete schon um 11.10 Uhr, dass einige Stände ganz oder zumindest fast ausverkauft seien – knapp anderthalb Stunden vor der Schließung des Basars.
Über den Erlös dürften aber nicht nur die Gymnasiasten deren Eltern und Lehrer begeistert sein, sondern auch Kinder in Pampahasi, einem Armenviertel in der bolivianischen Stadt La Paz. Das Gymnasium unterstützt dort das Projekt Comedor, über das Kinder und Jugendliche Mittagessen und Lernunterstützungen bekommen.
Besonders freute sich Birgit Trimpe-Olberding, dass die gesamte Schule beim Basar mitgezogen hatten, von Fünftklässlern bis zum Abiturjahrgang. So waren Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 12 bis 13 vor allem in die Organisation eingebunden und betreuten das Café, in dem sie selbstgebackenen Kuchen und Torten verkauften.
Eine der Zwölftklässlerinnen, die Kaffee und Kuchen anboten, war Olivia Boguslawska. Es sei toll, dass die Schule mithilfe des Basars Geld sammele, um Menschen in Bolivien zu unterstützen. Und Maximilian Röwe aus der 7b, der mit seinen Mitschülern eine Candy-Bar betrieb, sah nicht nur den guten Zweck des Basars als positiv, sondern noch etwas ganz anderes: Beim Verkaufen der Süßigkeiten könne er feststellen, ob vielleicht später der Bereich Verkauf für ihn als Beruf infrage kommt.
Auch Laurenz Thamann aus der 10c gewann dem Basar viel Gutes ab. Vor allem: Es sei eine ganz andere Art Spenden zu sammeln, als wenn die Schule einfach Geld für das Partnerprojekt auf den Tisch legen würde. Er und weitere Mitglieder der 10c hatten in der Aula die Aufgabe übernommen, im Vorfeld der Show des Zirkus Artistikka den Zuschauern die Plätze anzuweisen. Diejenigen, die den Weg in die Aula gefunden hatten, sahen ein Showprogramm der Extraklasse, dass Lana und David Ebel mit zahlreichen Schülern einstudiert hatten.
Mancher, der das Programm nicht verfolgte, fand sich an einem Stand ein, an dem ein Sumo-Ringen angeboten wurde. Wieder andere stöberten auf dem Flohmarkt nach Büchern, DVDs oder Spielen.
Unterdessen herrschte beim Glücksrad, einem der Klassiker dieses Basars, ein riesiger Andrang. Die Kinder harrten geduldig in einer langen Schlange aus. Til Bruning aus der Klasse 7a, die diese Attraktion betrieb, fand es ebenfalls toll, dass die Schule das Geld aus dem Basar spendet. Er selbst, gestand er, hatte auch schon am Rad gedreht und einen Preis gewonnen. „Ein Puzzle“, teilte er mit.
Stichwort Preise: Nach Angaben Birgit Trimpe-Olberdings hatten Geschäftsleute in Damme und Umgebung sehr großzügig Preise für den Basar gestiftet. Darunter sogar einen E-Scooter, der gleich zum Hauptpreis bei der Tombola geworden war. Möglicherweise war die Spendenbereitschaft so groß, weil der Basar 2021 und 2022 ausgefallen war. Trotzdem überwies das Gymnasium in den vergangenen beiden Jahren aber Geld an sein Partnerprojekt in La Paz. Nach Worten Birgit Olberding-Trimpes waren es rund 35.000 Euro. Die kamen zum einen durch Spendenaktionen innerhalb der Schule zusammen, zum anderen auch durch einen Sponsorenlauf.