Ungarn-Austausch trotz Corona

29. April 2021Allgemein, Europaschule

Erfahrungsbericht zum Ungarn-Projekt des WPU Journalismus

Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste der geplante Ungarnaustausch 2020/2021 zwischen den Schülern des ungarischen Gymnasiums in Pécs und dem deutschen Gymnasium Damme ausfallen. Da dennoch von beiden Seiten ein gemeinsames Projekt gewünscht war, nahmen die Schülerinnen und Schüler des WPU Journalismus des Gymnasium Damme unter der Leitung des Fachlehrers Michael Hansen gemeinsam mit denen der ungarischen Partnerschule und ihrem Deutschlehrer Sándor Jaszenovics an einer ganz anderen Form des „Austausches“ teil.

Dieses Projekt wurde in dem Zeitraum vom 18. Februar bis zum 25. März 2021 auf digitalem Wege abgehalten. Das bedeutet, der „Austausch“ unter den Schülerinnen und Schülern fand nun über die Microsoft-App „Teams“ statt. „Teams“ bietet den Benutzern eine Art virtuellen Raum, in dem sie in den sogenannten „Teams“ gemeinsam an Dokumenten o. ä. arbeiten können. Dies kann auch in Form einer Chatfunktion oder Videokonferenz geschehen. Letzteres war bei dem schulübergreifenden Ungarn-Projekt der Fall.

So trafen sich über einen Zeitraum von ca. 5 Wochen jeden Donnerstag um 10 Uhr die Schüler sowie Lehrkräfte der beiden Partnerschulen zu einem gemeinsamen Austausch. Vorangehend hatten die Schülerinnen und Schüler ein Foto mit einer kurzen Notiz über sich selbst auf „Padlet“ hochgeladen. Die App ist im übertragenen Sinne eine Art „digitale Pinnwand“, mit der Möglichkeit z. B. Bilder, Texte und Links zu teilen. Anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler für weitere Besprechungen in Gruppen von ca. 4-5 Personen eingeteilt, sodass im Idealfall zwei ungarische Schüler mit zwei deutschen Schülern zusammenarbeiteten.

In diesen Arbeitsgruppen haben die Schülerinnen und Schüler dann verschiedene Aufgaben bearbeitet. Diese hatten das Ziel des Kennenlernens der Schüler bzw. waren auch eine Möglichkeit für die ungarischen Schüler, die Deutsch als Fremdsprache lernen, sich mit Muttersprachlern zu unterhalten. An diesem Punkt war es für mich sehr interessant, etwas über die Personen „hinter dem Bildschirm“ zu erfahren. Dementsprechend basierten die ersten Aufgaben darauf, dass die Schülerinnen und Schüler die der jeweils anderen Partnerschule genauer kennenlernen. Hierzu wurden Fragen z. B. nach Hobbys, landestypischen Essen, Lieblingsmusik, etc. gestellt sowie Sehenswürdigkeiten o. ä. aus der jeweiligen Heimatstadt vorgestellt.

In diesem Zusammenhang haben die ungarischen Schülerinnen und Schüler den deutschen in der letzten Videokonferenz passend zu den Osterferien ihre entsprechenden Traditionen rund um die Feiertage vorgestellt. Interessant waren hier u.a. das traditionelle österliche „Mädchenwässern“ oder das Selbstbrennen von Pálinka z.B. aus Äpfeln oder Quitten. Allerdings hatten die Konversationen neben Diskussionen über Obstbrände einen klaren „Bildungsauftrag“. So haben die deutschen Schülerinnen und Schüler beispielsweise für eine Schulstunde die Rolle eines Lehrers übernommen, indem sie eine Sprachübung zum Thema „Stress im Alltag“ gestalteten. So hatten die ungarischen Schüler die Möglichkeit, direkt Rückmeldung zu ihrer Aussprache von einem deutschen Muttersprachler zu bekommen. Für mich war es in der Rolle der Lehrerin auch aufgrund der teilweise stockenden Kommunikation zwar eine ungewohnte Situation, allerdings fand ich es spannend, so eine Möglichkeit zu bekommen.

Abschließend finde ich das Projekt meiner Meinung nach durchaus gelungen. Es war eine vermutlich einmalige Möglichkeit als Schülerin oder Schüler trotz einer Pandemie mit dementsprechenden Kontakt- und Reisebeschränkungen, Schülerinnen und Schülern aus einem anderen Land und somit auf eine persönliche Art und Weise auch die ungarische Kultur kennenzulernen.

Weitere Erfahrungsberichte des WPU Journalismus:

Interkulturelle Annäherung im Social Distancing (Clara)
Meine erste Erfahrung als Lehrerin (Sarah)
Was magst du lieber Pizza oder Pommes? (Max)
Ein „Ersatz“ für den üblichen Austausch (Lucy)
Neue Erfahrungen sammeln (Jessica)
„Ich wäre dabei …“ (Hailie)

Podcast zum digitalen Ungarnaustausch

von Jana und Klara

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