Spanischunterricht in der Praxis

8. März 2021Allgemein, Europaschule

Exkursion an den spanischen Herd

Im Rahmen der Europawoche an unserer Schule erlebten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 des WPUs Spanisch einen besonderen Spanischunterricht. Das Projekt, das von unserer Spanischlehrerin Frau Böttcher vorgeschlagen wurde, hieß: Ein spanisches Gericht kochen, was traditionell zu einem spanischen Fest zubereitet und gegessen wird. Also haben wir nach den Festen recherchiert, nach Rezepten gesucht und die Einkaufslisten geschrieben (natürlich auf Spanisch!). Zwar konnten wir uns nicht zusammen in der Schulküche treffen, dafür aber hatte jeder eine eigene Küche zu Hause.

Ich entschied mich für “Churros“, ein spanisches Fettgebäck. Für das Gebäck wird ein Brandteig zubereitet, der mit einem Spritzbeutel ins heiße Fett gespritzt wird. Die frittierten Stangen werden im Zucker gewälzt und können schließlich mit einem dickflüssigem Schokoladensirup gegessen werden. Für mich war dies eine ganz neue Erfahrung, da ich vorher noch nie einen Brandteig zubereitet habe. Die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt: Meine Familie war von den leckeren, krossen Stangen richtig begeistert. Die Churros dürfen auf dem valencianischen Frühlingsfest, was im März zu Ehren des Heiligen Josefs gefeiert wird, auf keinen Fall fehlen. Mit einem bunten Feuerwerk und Knallkörpern lassen die Spanier es in Valencia richtig krachen. Besonders angesprochen haben mich auch die mühevoll gefertigten Figuren aus Pappmaché, die bis zu 20 Meter groß sind, jedoch am Ende des Festes bis auf die schönste verbrannt werden. Diese bekommt einen Platz im „Museo Fallero“ und darf dort von Besuchern bewundert werden. Dieses Schauspiel ist sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Dass die Spanier viel und gerne feiern, erfuhren wir in einer Audiokonferenz, in der jeder seine Ergebnisse präsentieren durfte. Obwohl wir erst 6 Monate Spanisch lernen, konnten wir alles gut verstehen. So haben wir erfahren, dass die Spanier nicht an Weihnachten, sondern erst am 06. Januar die Geschenke von den Heiligen Drei Königen bekommen. Im “Roscón de Reyes“, einem Kranz aus Hefeteig, den es zu diesem Anlass bei den Spaniern gibt, befinden sich Überraschungen wie eine Porzellanfigur oder eine alte trockene Bohne. Bekommt man die Porzellanfigur, so hat man das Glück, sich einen Tag lang wie ein König zu fühlen. Erwischt man die alte trockene Bohne, so muss man das nächste Jahr den Hefekranz kaufen/backen. So lustig und vielfältig die spanischen Feste sind, so ist auch die spanische Küche ein Erlebnis. “Tortilla española“, die an den heißen Tagen beliebte kalte Gemüsesuppe “Gazpacho“, “Pan con Tomate“, “Patatas bravas con aioli“, “Pan dulce“ – geschmacklich waren unsere Gerichte ein voller Erfolg. Gewöhnungsbedürftig sind die spanischen Gerichte allerdings auch, da immer ordentlich mit Knoblauch gewürzt wird. Die Schüler und ihre Familien waren von der Umsetzung ihrer Rezepte dennoch begeistert. In einem waren wir uns alle einig – das war nicht das letzte Mal, das wir spanisch gekocht haben! So lecker und interessant kann der Spanischunterricht sein.

¡Buen provecho!

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