Ein Dammer geht bei Werder in die Lehre

18. Juni 2021Allgemein, Personen, Sportfreundliche Schule

Der 17-jährige Mathis Richter hat in Bremen einen Ausbildungsvertrag unterschrieben und rückt in die U19 auf

Mathis Richter hat nicht viel Zeit. Gleich ist Krafttraining. Eine Stunde, per Zoom-Konferenz. Ansonsten ist trainingsfrei an diesem sonnigen Dienstag – das einzige Mal in dieser Woche.

Viermal Training, plus ein Spiel am Wochenende – das ist in den nächsten zwei Jahren das normale Wochenprogramm für Mathis Richter. Der 17-jährige Dammer hat vor wenigen Wochen einen sogenannten „Ausbildungsvertrag“ bei Werder Bremen unterschrieben. Zusammen mit 12 Mitspielern rückt er aus der U17 in die U19 auf. Die ersten fünf Wochen Mannschaftstraining bei Cheftrainer und Ex-Profi Christian Brand liegen nun hinter ihm. „Der bringt uns schon gut was bei“, hat Mathis Richter festgestellt. Und: „Es ist noch mal ein anderes Niveau als in der U17. Das Tempo ist viel höher, auch weil wir ja mit dem älteren Jahrgang zusammenspielen. Aber die Mitspieler sind mega-nett und haben uns gut aufgenommen.“
Mit dem Fußballspielen fing Mathis Richter schon als Dreijähriger an – bei RW Damme. Von der U12 bis zur U14 spielte er beim VfL Osnabrück. 2018 wechselte er zu Werder. Mit der U17 spielte er 2020/21 in der Bundesliga Nord/Nordost ganz oben mit – bis Corona kam.

Auch mit der U19 haben Werder und er viel vor. „Das Ziel ist es immer, die Liga zu gewinnen und dann um die Deutsche Meisterschaft zu spielen“, sagt der Rechtsfuß, der am liebsten rechter Innenverteidiger spielt. Er selbst will „so viele Spielminuten mitnehmen, wie es geht“. Und irgendwann am liebsten Profi werden. Den Traum hat er – „das ist klar“, wie er sagt.

Den nötigen Ehrgeiz dafür bringt er mit. „Mathis besticht durch seine Einstellung, Willenskraft und seinen absoluten Siegeswillen“, sagt sein bisheriger U-17-Trainer Björn Dreyer: „Er hat sich seit der U15 sehr gut entwickelt und sich so ein tolles Standing bei uns im Leistungszentrum erarbeitet.“ Mathis Richter selbst beschreibt seine Stärken so: „Ich bin körperlich weit, meine Mentalität stimmt immer und ich gehe gerne in Zweikämpfe.“ Seine 1,87 Meter Körpergröße (bei 77 Kilo) kommen ihm dabei entgegen. Auch seine Endgeschwindigkeit im Sprint und seine Kopfballstärke sprechen für ihn. Woran er noch arbeiten muss, ist das Aufbauspiel unter Druck.

In jedem Fall weiß er, dass das erste A-Jugend-Jahr nicht leicht wird. Der Konkurrenzkampf ist groß, der Kader umfasst 21 Talente. Und Mathis Richter gehört zum jüngeren Jahrgang 2004. Aus diesem Grund hat er sich vorerst dagegen entschieden, nach Bremen zu ziehen und die Schule zu wechseln.

Stattdessen wird er weiter zu Hause wohnen – bei seinen Eltern Ralf und Birgit und seinen Schwestern Jule (24) und Lisa (21), mit denen er auf dem selbst angelegten Beachplatz auf dem eigenen Grundstück auch schon mal Volleyball spielt.
„Meine Eltern unterstützen mich auch mental. Das ist gerade im ersten Jahr wichtig, weil es da schwierig wird, Spielzeit zu bekommen“, sagt Mathis Richter: „Dieses Jahr werde ich ganz sicher noch in Damme bleiben.“ Das heißt, er wird weiter das Dammer Gymnasium besuchen, wo er zurzeit in die elfte Klasse geht, ein Leistungskurs ist Sport. Und zum Training wird er weiter mit dem Zug von Diepholz nach Bremen fahren. Zumindest so lange, wie Corona den Alltag bestimmt. Vorher hatte ihn der Werder-Fahrdienst regelmäßig abgeholt. „In Holdorf bei McDonalds“, berichtet der Dammer.

In Kürze kann der 17-Jährige aber vielleicht auch schon selbst mit dem Auto nach Bremen fahren, zumindest in Begleitung. Den Führerschein macht er gerade. „Theorie habe ich schon. Jetzt nehme ich gerade Fahrstunden“, erzählt er. Ab dem 16. Februar 2022 dürfte er dann alleine fahren – dann wird er 18.

Den ersten Einsatz mit Werders U19 hat er auch schon absolviert. In einem Testspiel gab es ein 2:2 gegen Hannover 96. Mathis Richter durfte 40 Minuten spielen. Wie’s war? „Es war schon aufregend mit der neuen Mannschaft“, sagt er: „Aber ich war viel zu sehr auf das Spiel konzentriert, um mir darüber Gedanken zu machen.“

Andreas Hammer (Oldenburgische Volkszeitung, 03.06.2021)

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