Krebsforschung

11. November 2019MINT

(OV, kpl) Prof. Dr. Christian Hackenberger, Abiturient des Dammer Gymnasiums, arbeitet im Grenzgebiet zwischen biologischen und pharmazeutischen Wissenschaften. In der Oberstufe hatte er den Chemie-Leistungskurs nicht belegt. Heute ist er auf diesem Gebiet tätig.

Ein gebürtiger Dammer forscht an einem neuen Weg der Bekämpfung von Krebszellen: Professor Dr. Christian P. R. Hackenberger, der 1995 seine Abiturprüfungen am Dammer Gymnasium bestand, ist an einem neuen Unternehmen beteiligt, das einen Antikörper chemisch so modifizieren möchte, dass ein Chemotherapeutikum gezielt an die im Körper des Patienten vorhandenen Krebszellen andockt und sie so angreift. Das Ziel ist es, die Krebszellen auf diese Weise noch erfolgversprechender zu bekämpfen und die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu reduzieren.

Der promovierte Chemiker forscht somit im Grenzgebiet zu den biologischen und pharmazeutischen Wissenschaften, dabei besonders mit der Entwicklung von Protein- und Antikörper-basierten Verfahren und Diagnostika nicht nur gegen Krebs, sondern auch gegen Influenza und Alzheimer. Wann die neue Technologie einsatzbereit ist, kann der an der Humboldt Universität in Berlin lehrende und zudem am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin tätige Wissenschaftler noch nicht sagen. Die Firma Tubulis, die solche besser verträglichen Medikamente auf den Markt bringen möchte, hat er vor einigen Wochen mit ehemaligen Mitarbeitern und Kooperationspartnern gegründet.

Professor Dr. Hackenberger, der am 14.11.2019 Gast beim 23. Foyer-Abend des Vereins der Ehemaligen des Dammer Gymnasiums gewesen ist, studierte nach seinem Abitur zunächst in Freiburg Chemie – und das, obwohl er in der Oberstufe den Chemie-Leistungskurs nicht belegt hatte. „Ich hatte Mathematik und Physik als Leistungskurse“, sagt er. Das sei eine gute Basis für das Chemiestudium gewesen. Dass er sich für dieses Studium entschied, war zu einem guten Teil seinen Eltern geschuldet, die in der Chemie-Industrie tätig waren. „Chemie hat mich immer fasziniert, sie ist für mich die Urform der kreativen und experimentellen
Wissenschaft“, erklärt der 43-Jährige.

Nach mehreren Studien- und Forschungsjahren im Ausland lebt er seit 2005 in Berlin. Dort arbeitete und lehrte er bis 2012 an der Freien Universität, ehe er einen Ruf der Humboldt-Universität erhielt. „Ich wollte immer ins Ausland“, sagt der Chemiker, der längst zahlreiche Preise für seine Arbeit erhalten hat. Und so wechselte er, nachdem er das Vordiplom erworben hatte, 1998 von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zur University of Wisconsin/Madison in den USA,
eine Partner-Universität der Freiburger Einrichtung.

Von dort ging er 1999 mit dem Master of Science in der Tasche zur Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Dort wurde er im Jahr 2003 promoviert. Anschließend forschte er für zwei Jahre in der Biochemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/USA bei Professorin Barbara Imperiali über posttranslationale Proteinmodifikationen. Im Jahr 2005 gründete er nach seiner Rückkehr nach Deutschland seine eigene Arbeitsgruppe
als Emmy-Noether-Gruppenleiter an der Freien Universität Berlin, an der er sich 2011 habilitierte und auch seine erste Professur erhielt.

Foto: Prof. Dr. Christian Hackenberger (links), hier mit seiner ehemaligen Lehrerin Sigrid Litzenburger und Dr. Ludger Kampsen, dem Vorsitzenden des Ehemaligenvereins, forscht in Berlin mit seinen Mitarbeitern an einem neuen Mittel gegen Krebs. (Foto und Bericht: Klaus-Peter Lammert, Oldeburgische Volkszeitung)

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