Ungarnaustausch vom 23.09. – 03.10.2024
Am Montag (23.09.) hieß es für uns früh, sehr früh aufstehen, da der Bus bereits um 5:30 Uhr an der Hauptschule auf uns wartete, entsprechend müde waren wir – 20 Schülerinnen und Schüler und unsere Lehrer Friederike gr. Austing und Michael Hansen – dann auch während der Busfahrt zum Flughafen in Hamburg. An der Bushaltestelle hatte Frau gr. Austing sogar eine kleine Waage dabei, damit auch wirklich kein Koffer zu schwer ist, was auf dem Hinflug jedenfalls noch kein Problem war.
Als wir um halb neun am Flughafen ankamen, lief alles wie geschmiert. Check-in und Sicherheitskontrolle waren kein Problem und so hatten wir noch 1 1/2 Stunden Aufenthaltszeit, die viele für ein Frühstück oder etwas Shopping nutzten.
Beim Abflug stellte sich heraus, dass einige bisher noch nie geflogen waren und somit auch etwas angespannt waren, was aber angesichts eines reibungslosen Fluges sowie einer perfekten Landung schnell verflog. Nun waren alle gespannt auf Budapest. Ich kann es immer noch nicht fassen, dort gewesen zu sein. Nachdem uns der Bus zum Hostel gebracht und wir unsere Zimmer bezogen hatten, brachen wir zu Fuß zu unserer Sightseeing-Tour auf. Es war so viel wärmer als in Deutschland und ich war nicht die Einzige, die damit nicht gerechnet hatte. Trotz des langen Fußmarsches hat ab der ersten Sehenswürdigkeit, der Großen Synagoge, die Tour echt Spaß gemacht. Danach sind wir am Riesenrad vorbei zum Hard Rock Café gelaufen und haben in der Fußgängerzone eine erste Pause gemacht. Dann ging unsere Tour über die Kettenbrücke, ganz nach oben zum Burgpalast, wo wir eine mega schöne Aussicht auf die mittlerweile abendlich beleuchtete Stadt hatten. Anschließend führte uns der Weg noch zu der Matthiaskirche und der Fischerbastei. Wieder im Hostel angekommen, war ich so müde, dass ich auch sofort eingeschlafen bin.
Nach dem Hotelfrühstück am Dienstag sind wir wieder zu Fuß losgezogen und haben gemeinsam das Parlament, die St. Stephans Basilika und am Ende die Große Markthalle besucht. Im Anschluss hatten wir Zeit, die Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden, bis wir nachmittags mit dem Bus nach Pécs, unserem eigentlichen Ziel, weiterfuhren. Als wir an der Schule ankamen, haben schon unsere ungarischen Gastfamilien auf uns gewartet und wir wurden superfreundlich empfangen. Ich habe mich mit meiner Partnerin auch sofort verstanden, obwohl ich am Anfang Bedenken hatte, in eine fremde Familie zu gehen.
Schon am nächsten Tag (Mittwoch) sind wir in die Schule gegangen. Während unsere ungarischen Partner Unterricht hatten, bekamen wir eine richtig spannende Stadtführung von Herrn Jaszenovics und sogar eine Führung durch das Rathaus vom stellvertretenden Bürgermeister höchstpersönlich.
Am zweiten Tag (Donnerstag) sind wir mit unseren Partnern nach Villány (gesprochen: Vilaan) gefahren und wurden durch die renommierte Weinkellerei Bock geführt, die Ungarn, aber auch das Ausland beliefert. Danach sind wir noch zu dem Weinkeller der Familie Maczko gelaufen, wo wir selbstgemachte Marmelade und Säfte probieren durften.
Am Freitag war das Zsolnay-Kulturviertel unser Ziel, wo sich die gleichnamige, über Ungarn hinaus berühmte Porzellanmanufaktur befindet. Hier hatten wir eine spannende Führung über das gesamte Gelände der ehemaligen und aktuellen Manufaktur. Das war ein eher entspannter Tag, denn nach der Führung durften wir selbst noch Keramik bemalen und außerdem in der im Kulturviertel gelegenen „Lab Game Tech Station“ physikalische Gesetze spielerisch ausprobieren.
Das folgende Wochenende konnten alle frei nutzen. Viele sind in den Zoo oder zum Bowlen gegangen oder haben einfach nur das Árkád, das Einkaufszentrum von Pécs, besucht. Es war echt toll, dass viele etwas in großen Gruppen gemacht haben, wodurch sehr viele Freundschaften entstanden sind.
Montag haben wir dann angefangen den Elternabend vorzubereiten, der am Dienstagabend für die Gasteltern stattfinden sollte. Alle haben in Gruppen Präsentationen zu dem Thema „Erfindungen“ erstellt. Das hat zwar den gesamten Vormittag beansprucht, aber es hat richtig Spaß gemacht, weil alle zusammengearbeitet haben. An dem Nachmittag haben die meisten den Fernsehturm besucht, von dem man wirklich eine sehr gute Aussicht über die ganze Stadt und die Region hat.
Am Dienstag präsentierten wir uns gegenseitig unsere bisherigen Ergebnisse und übten das ungarische Volkslied „Tavaszi szél vizet áraszt“ ein, was für uns gar nicht so einfach war. Am Abend war dann schon der Elternabend, der uns sehr viel Spaß gemacht hat. Nach Präsentationen, Reden und der doch erfolgreichen Gesangseinlage gab es ein riesiges, wirklich leckeres Buffet, zu dem alle Gasteltern etwas mitgebracht hatten.
Der letzte Tag war schön und traurig zugleich. Am Morgen haben wir gemeinsam mit den ungarischen Schülern die Reste vom Buffet gefrühstückt und dann haben wir, die deutschen Schüler, den Unterricht der 9. Klässler besucht, der, verglichen zu unserem Unterricht, sehr einfach war. Ich war in einem Englisch- und in einem Deutschunterricht. Der Englischunterricht war ein Grundkurs, also nur mit Schülern, die Englisch erst seit der 9. Klasse haben. Die beiden Klassen waren kleinere Lerngruppen mit jeweils ungefähr 12 Schülern. Mittags haben alle noch in der Mensa gegessen und dann hieß es Abschied nehmen, was vielen gar nicht so leicht fiel. Im Bus nach Budapest hatten wir große Mühe die riesigen Lunchpakete von unseren Gasteltern zu verzehren. Gut gefüllt und rundum satt kamen wir am Budapester Flughafen an und hatten noch reichlich Zeit, da unser Flug für 20:45 geplant war. Die Zeit nutzten wir, um mit unseren restlichen Forint Souvenirs zu kaufen. Als wir uns wieder trafen, mussten wir feststellen, dass unser Flug eine ganze Stunde Verspätung hatte. Zum Glück blieb es bei der Verspätung und der Flug konnte um 21:40 starten. Ich denke vor allem Frau gr. Austing und Herr Hansen waren sehr erleichtert, hatten sie sich doch vermutlich schon ausgemalt, die Nacht mit 20 Schülern auf dem Flughafen zu verbringen. In Hamburg angekommen sind wir nur noch in den Bus gestolpert und haben erst einmal geschlafen. Gegen 2:50 erreichten wir schließlich müde, aber zufrieden Damme.
Insgesamt hat der Austausch viel mehr Spaß gemacht, als ich es vorher erwartet habe, und wir haben so viele super tolle Sachen gemacht. Wenn ich könnte, würde ich sofort wieder nach Ungarn fahren, aber zum Glück kommt ja im Juni der zweite Teil des Austauschs. Dann besuchen uns die Ungarn in Damme!
Maria R. (Jahrgang 9)