Tag 1 – Abenteuer Bahn oder die Reise nach Amsterdam
Der Biologie-Kurs (BI11) entschied sich nach ausgiebigen Verhandlungen mit ihrem Tutor Herr Schleußinger für Amsterdam als Reiseziel ihrer Kursfahrt. Mit Frau Engelmann im Gepäck ging es am Montagmorgen um 10 Uhr mit dem Zug von Osnabrück in die Niederlande. Die etwas heruntergekommene Bahn traf tatsächlich nur wenige Minuten zu spät am Bahnhof ein, sodass wir wider Erwarten sehr gut im ursprünglichen Zeitplan lagen. Nach einer ebenfalls gelungenen Suche nach den reservierten Plätzen traten jedoch auf halber Strecke die ersten Komplikationen mit der deutschen Bahn zu Tage. Die Rinder eines regionalen Bauern versperrten die Gleise, sodass der Zug für eine kurze Pause anhielt. Aus dieser Pause wurden 1 ½ Stunden Wartezeit, bis die Strecke schließlich wieder freigegeben wurde. Der Kurs war jedoch mit Kartenspielen, Büchern und Nintendos bestens ausgerüstet, sodass der Kampf gegen die Langeweile äußerst entspannt verlief. In Amsterdam angekommen bahnten wir uns als Erstes mithilfe von QR-Codes den Weg aus dem Bahnhofsgelände, bevor Frau Engelmann und Herr Schleußinger Tickets für den ÖPNV kauften. Damit konnte sich dann jeder von uns in den kommenden 4 Tagen im ÖPNV per Scan am Schalter an- und abmelden. Anschließend besetzten wir mitsamt unserem Gepäck die sowieso viel zu volle Straßenbahn, mit der wir in Richtung unserer Unterkunft fuhren. 15 Minuten Bahnfahrt und 10 Minuten Fußweg später waren wir nun endlich beim StayOkay Hostel am berühmten Amsterdamer Vondelpark angekommen. Ohne viel Diskussion legten wir die Zimmeraufteilung fest und inspizierten anschließend unsere Schlafplätze. Nach einem kurzweiligen Schock über die Diskrepanz zwischen Erwartung und Wirklichkeit bezüglich der Zimmer und anschließendem Abgleich der Verhältnisse mit anderen Kursen, machte sich eine allgemeine Akzeptanz der Schlafplatzbedingungen bei uns breit. Für den ersten Tag waren keine Programmpunkte in Amsterdam auf die Tagesordnung gesetzt, sodass sich die Schüler in Kleingruppen auf den Weg machten, das Venedig des Nordens selbstständig zu erkunden. Den Abend verbrachte der Kurs gemeinsam im Vondelpark, bis wir uns gegen 0 Uhr auf den Weg zurück zum Hostel machten und uns, nach der obligatorischen Abmeldung bei Herr Schleußinger, ins Bett legten und einschliefen.
Tag 2 – Besuch im Artis Micropia
Der zweite Tag in Amsterdam startete, für die meisten, um 8:00 Uhr morgens mit dem Frühstück. Anschließend hatten wir die Möglichkeit noch für etwa eine Stunde in unseren Zimmern zu verweilen, bevor wir uns dann um 9:30 Uhr vom Treffpunkt vor dem Hostel aus zur nächstgelegenen Straßenbahn-Station aufmachten, um den heiß ersehnten Besuch im Artis Micropia Museum für Mikroorganismen zu realisieren. Dort angekommen wurde jedem von uns zunächst eine Stempelkarte übergeben, mit der wir Stempel, die bei einzelnen Stationen innerhalb des Museums zu finden waren, sammeln konnten. Voller Eifer stürzten wir uns auf die spannende Welt der Mikroorganismen, die im Museum vor allem durch die Ausstellung lebender Organismen, ausführliche Erklärungstafeln und aufregende Selbstexperimente Besuchern nähergebracht werden. Eines der sehenswerten Exponate war eine Vielzahl bunter Agarplatten verschiedenster Bakterienkulturen. Nach etwa zwei Stunden Aufenthalt im Micropia beschlossen manche von uns sogar, ebenfalls den Amsterdamer Zoo, der direkt neben dem Micropia Gebäude aufzufinden war, zu besichtigen. Andere klagten bereits über massiven Hunger, sodass sie die Straßenbahn nutzten, um ins nächstgelegene Restaurant zu fahren, dass den kulinarischen Ansprüchen genügte. Den Abend ließ der Kurs erneut im Vondelpark bei angenehm warmen Temperaturen ausklingen.
Tag 3 – Von Wüsten- und Regenwaldbiotopen zu Schmetterlingen
Der Morgen des dritten Tages glich in seinen zentralen Charakteristiken dem des zweiten Tages. Voller Vorfreude stiegen wir um 10 Uhr an der üblichen Station Leidseplein in die Straßenbahn in Richtung des botanischen Gartens ein. Nach dem Ausstieg aus der Bahn bemerkten wir allerdings schnell, dass wir, eh schon verspätet, an der falschen Station ausgestiegen waren. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg, was „Gott sei dank“ nicht länger als 30 Minuten dauerte. Im botanischen Garten angekommen, hat uns zunächst unser Tourguide begrüßt und direkt auf eine Führung mitgenommen. Trotz anfänglicher Verständnisschwierigkeiten aufgrund der eingerosteten Deutschkenntnisse des Tourführers in reifem Alter zogen die außergewöhnlichen Pflanzen des riesigen Gartengeländes die Kursschüler direkt in ihren Bann. Von Regenwaldbiotopen bis hin zu Wüstenregionen bot die Führung eine breite Fläche an interessantem Wissen über die pflanzlichen Sehenswürdigkeiten dieses Planeten. Besonders begeisternd empfanden wir das Schmetterlingshaus, das wunderschöne Schmetterlinge in diversen Farben und Formen beherbergte. Tim freundete sich sogar mit einem der schönsten Schmetterlinge des Hauses an. Nach einem mehrstündigen Aufenthalt im botanischen Garten blieb dem Kurs für den Rest des Tages weitere Zeit, um Amsterdam zu erkunden. Der Abend wurde gemeinsam im Vondelpark verbracht.
Tag 4 – Auf den Spuren des Heineken Imperiums
An diesem Tag widmete sich der Biologie-Kurs den wirklich wichtigen Dingen im Leben: Bier. Genauer gesagt, Heineken Bier. Nachdem der Vormittag zu unserer freien Gestaltung war, steckten einige Kursmitglieder erst gegen Mittag die Nase aus dem Zimmer und ließen das Frühstück sausen. Um 15 Uhr ging es für uns zu Fuß in Richtung der Heineken Brauerei, die etwa 30 Minuten von unserem Hostel entfernt war. Mehr oder weniger pünktlich betraten wir nach einem entspannten Spaziergang durch Amsterdam das riesige Gebäude. Für die Jungs war das Ziel klar: Die Rooftopbar. Vor dem Aufzug wartete jedoch bereits Security, um uns darauf hinzuweisen, dass das Ticket keinen Aufenthalt in der Rooftopbar inkludiert. Also fügten wir uns diesen Anweisungen und nahmen als gemeinsame Gruppe, gemäß dem ursprünglich geplanten Programm, an der Führung durch die Entstehungsgeschichte des Heineken Imperiums teil. Dabei kam es jedoch erneut zu Aufspaltungen der großen Gruppe. Während einige den Ausführungen des Tourguides gespannt lauschten, suchten andere bereits den Weg zur Heineken Bar, wo frisch gezapftes Freibier auf uns wartete. Ein äußerst sympathischer Mitarbeiter wurde dabei auf unsere Bedürfnisse aufmerksam und verschaffte uns wichtige Verkürzungen auf dem Weg zum Ziel. Als wir schließlich in der Bar ankamen, fingen unsere Augen direkt an zu leuchten, denn das Ambiente der Bar zog uns direkt in den Bann. Das frisch gezapfte Heineken Bier wurde in schönen Gläsern ausgeschenkt und schmeckte aufgrund der freundlichen Atmosphäre gleich doppelt so gut. Leider waren nur zwei davon für jeden Teilnehmer vorgesehen, was uns aber nicht von einem längeren Aufenthalt in der Heineken Bar abhielt. Nun, mehr oder weniger nüchtern, ging es um 18:30 Uhr zum gemeinsamen Abendessen ins StayOkay Hostel. Serviert wurde uns Chili Con Carne mit Couscous. Dazu eine vegetarische Alternative. Als Dessert fungierten Quarkbällchen mit Schokosauce. Die Resonanz bezüglich des Gerichts und seiner Umsetzung waren gemischt, im Hintergrund wuchs jedoch bereits die Vorfreude auf den letzten gemeinsamen Abend im Vondelpark, an dem dieses Mal sogar der Chef und die Chefin selbst teilnahmen.
Tag 5 – Nemo Science Center und Heimreise
Auf dem Plan des 5. und damit letzten Tages der Kursfahrt stand das Nemo Science Center in Amsterdam. Nach dem Frühstück um 8:00 Uhr begannen wir aber zunächst mit dem Aufräumen der Zimmer, aus denen wir bis spätestens 9:30 Uhr verschwunden sein sollten. Nach dem wir dies erledigt hatten, verstauten wir in einem Abstellraum im Hostel unsere Koffer, machten uns auf dem Weg zum Leidseplein und fuhren von dort aus zum Nemo Science Center. Das Wissenschaftsmuseum zeichnet sich durch seine verschiedenen Ebenen aus, die der Komplexität nach gestaffelt sind. Unten lernen die Kids naturwissenschaftliche Grundlagen und oben können die Bio-Leistungskurs-Schüler ihr Wissen über den Menschen und seine Biologie erweitern. Für uns hatte das Nemo Science Center einige spannende interaktive Lernstationen zur Verfügung, die uns allesamt begeistern konnten. Nach einem ausgiebigen Aufenthalt gingen die Schüler in Kleingruppen ein letztes Mal auf den Weg in die Innenstadt, um sich für die Heimfahrt zu stärken und letzte Einkäufe zu erledigen. Um 14:30 Uhr traf sich der Kurs vor dem Hostel und fuhr gemeinsam zum Amsterdamer Hauptbahnhof. Mit QR-Codes ausgestattet wurde uns Zutritt zum Gelände gewährt und wir bewegten uns zum Gleis, wo wir anschließend auf den Zug warteten. Die Bahn kam pünktlich an und wir machten es uns im Zug auf unseren reservierten Plätzen gemütlich. Um 15:00 Uhr ging es schließlich los in Richtung Osnabrücker Hauptbahnhof, an dem wir um etwa 18:00 Uhr planmäßig ankamen. Dort endete eine Kursfahrt, die die Erwartungen seiner Teilnehmer bei Weitem übertraf und den Zusammenhalt des Kurses nachhaltig positiv beeinflusste.
Felix Hemker (13BI11)